ProBrasil ist schon seit vielen Jahren mit verschiedenen Projekten im nordöstlichen Bundesstaat Piauí tätig. In Brasilien zählt der Piauí zu den ärmsten und unterentwickeltsten Regionen. Trotz der vorherrschenden Trockenheit haben Flora und Fauna – Caatinga genannt – eine erstaunliche Vielfalt hervorgebracht. Diese Caatinga zählt zu den großen schützenswerten Biomen Brasiliens, wird aber durch Abholzung zunehmend bedroht.
ProBrasil hat im Landkreis Coronel José Dias ein Umweltzentrum eröffnet, um einige zentrale Probleme der Region zu mildern. Die Gegend ist gekennzeichnet durch extreme Armut, Dürre und fehlende Bildungsmöglichkeiten. Kaum jemand kann dort einer geregelten Beschäftigung nachgehen. Die Landwirtschaft ist minimal rentabel, zerstört aber das natürliche Ökosystem.
Das Umweltzentrum verfolgt im Wesentlichen zwei Schwerpunkte: Umweltschutz und Ausbildung.
Im Umweltzentrum wurde mühevoll eine Samenbank mit 41 heimischen Arten angelegt. In der Baumschule wird eine Vielzahl von Setzlingen gezüchtet, die später auf degradierten Flächen ausgepflanzt werden und so den Erhalt der Caatinga stärken. Außerdem werden heimische Nutzpflanzen für die Landwirtschaft herangezüchtet, die im Gegensatz zu anderen Arten einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen entgegenwirken.
Seit 2020 findet die Ausbildung von 50 jungen Erwachsenen statt. Auf dem Programm steht die Pflanzenzucht heimischer Arten und die Aufforstung des sensiblen Ökosystems sowie nachhaltige Landwirtschaft. Außerdem gibt es Initiativen zum Ökotourismus, denn die Gemeinde liegt am Tor zum Nationalpark, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und ein bislang ungenutztes Potential für Ökotourismus bietet. Freiwillige aus Deutschland haben die Kursteilnehmer darüber hinaus in Englisch unterrichtet.
Dieses Projekt wurde mit 50.000 Euro durch die Schmitz-Stiftungen gefördert.