In unserem Kinderschutzhaus SAICA können seit 2019 verwaiste bzw. vernachlässigte Kinder bis zum 18. Lebensjahr leben. Danach entsteht für die Betroffenen ein großes Problem. Wo sollen sie dann wohnen? Selten sind junge Menschen mit 18 Jahren reif genug, allein für ihr Leben zu sorgen. Erschwerend hinzu kommen die fatalen Lebensumstände, in denen sie aufgewachsen sind; ohne liebevolles und fürsorgliches Elternhaus.

Damit sie nun nicht auf der Straße landen, hat ProBrasil 2021 die erste Wohngemeinschaft für sechs junge Männer gegründet. Auch hierbei handelt es sich (wie bei mehreren Programmen von ProBrasil) um eine Kooperation mit der Stadt São Paulo.

Insgesamt sind 24 Plätze für junge Männer und Frauen in getrennten Häusern geplant. In diesen Einrichtungen mit dem Namen REPUBLICA JOVEM erhalten die jungen Erwachsenen die für sie notwendige Hilfestellung zum Erreichen ihrer Eigenständigkeit. Drei SozialarbeiterInnen von ProBrasil stehen Ihnen bei Bedarf zur Seite; sei es bei persönlich-emotionalen oder amtlichen Problemen. Alle MitbewohnerInnen stehen in einem Arbeits- bzw. Ausbildungsverhältnis. An den Unterhaltskosten müssen sie sich beteiligen.

Der erste junge Mann, der in diese spezielle WG einzog, war Felix. Sein Lebenslauf steht sinnbildlich für viele junge Erwachsene. Felix‘ Mutter war alkoholkrank und gewalttätig. Mit acht Jahren lungerte er zumeist auf der Straße herum. Felix hatte Glück! Sozialarbeiter wurden auf ihn aufmerksam und sorgten dafür, dass er in einem Kinderschutzhaus aufgenommen wurde. Dort entwickelte er sich zu einem tüchtigen jungen Mann. Mit 18 Jahren zog er in die Wohngemeinschaft und kann hier in Ruhe sein Abitur machen und eine Ausbildung beginnen.

Mit derartigen Wohngemeinschaften will ProBrasil jungen Menschen nicht nur eine Bleibe, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft bieten, um zu verhindern, dass die ganze Hilfe für Kinder und Jugendliche nicht doch wieder in den Kreislauf der Hilflosigkeit und Armut führt!